Es kann besorgniserregend sein, wenn bei Ihrem Hund kahle Stellen entstehen, insbesondere wenn seine Haut auch schorfig ist. Wenn diese Anzeichen zusammen auftreten, deutet dies darauf hin, dass die Haut entzündet ist und möglicherweise auch eine Hautinfektion vorliegt. Möglicherweise bemerken Sie auch, dass Ihr Hund sich selbst kratzt, leckt oder daran kaut.
Leider gibt es viele mögliche Ursachen für Haarausfall und Schorfbildung bei Hunden. In den meisten Fällen können Sie die Ursache nicht durch eine einfache Untersuchung Ihres Hundes zu Hause feststellen. Ein Besuch bei Ihrem Tierarzt ist gerechtfertigt, da die Behandlung von der Ursache der Symptome Ihres Welpen abhängt.
Obwohl diese Liste nicht vollständig ist, sind die folgenden einige häufige Ursachen für Haarausfall mit Krusten bei Hunden:
Die 6 häufigsten Gründe, warum Ihr Hund flecken- und schorfartige Haare verliert
1. Flohallergiedermatitis (FAD)
Flöhe sind lästige kleine Insekten, die ernsthafte Beschwerden verursachen können! Einige Hunde reagieren tatsächlich überempfindlich auf Flohbisse und können eine Flohallergiedermatitis (FAD) entwickeln. Betroffene Hunde verlieren häufig zunächst Haare an der Schwanzwurzel. Ständiges Kratzen, Lecken und Kauen führt zu Wunden und Krusten, die sich entzünden können.
Eine große Anzahl von Flöhen bei einem Hund ist normalerweise ziemlich leicht zu finden, aber Hunde mit FAD haben möglicherweise nur wenige Flöhe. Schauen Sie sich dieses Video an, um zu erfahren, wie Sie Ihr Haustier zu Hause untersuchen können.
Wenn Sie Flöhe oder Flohschmutz finden, ist es dennoch eine gute Idee, Ihren Hund von einem Tierarzt untersuchen zu lassen, weil:
- Veterinärmedizinische verschreibungspflichtige Flohmedikamente sind sicher und wirksam und beginnen Flöhe sehr schnell abzutöten (in nur 30 Minuten)
- Das Vorhandensein von Krusten kann auf eine Hautinfektion hinweisen, die möglicherweise Antibiotika erfordert.
- Hunde mit FAD können von Medikamenten profitieren, um ihren starken Juckreiz zu lindern
Glücklicherweise ist die Behandlung von Flöhen in der Regel unkompliziert. Denken Sie daran, alle Haustiere in Ihrem Zuhause zu behandeln, aber verwenden Sie niemals Hundeprodukte bei Katzen, da diese für sie äußerst giftig sein können.
2. Räude
Räude wird durch mikroskopisch kleine Milben verursacht, die schwere Hautreizungen verursachen können. Es gibt zwei verschiedene Arten von Räude bei Hunden:
Demodektische Räude
Demodexmilben leben in den Haarfollikeln fast aller Hunde, aber ihr Immunsystem kontrolliert normalerweise die Population, sodass sie kein Problem verursachen. Allerdings können sich die Milben sowohl bei jungen Welpen mit unreifem Immunsystem als auch bei immungeschwächten erwachsenen Hunden schnell vermehren. Dies führt zu Haarausfall, der sich meist zunächst im Gesicht und um die Augen herum bemerkbar macht. Demodektische Räude ist nicht ansteckend und verursacht normalerweise keinen Juckreiz bei Hunden, es sei denn, die Haut wird sekundär mit Bakterien oder Hefen infiziert.
Sarcoptic Mange (Krätze)
Sarcoptes scabiei-Milben sollten nicht auf der Haut normaler Hunde vorkommen. Sie sind äußerst ansteckend und können sogar auf Menschen übertragen werden. Hunde mit Sarkoptesräude entwickeln rote, schorfige Stellen mit Haarausfall, typischerweise an Körperstellen, die von vornherein wenig Haare haben. Dazu gehören die Ohren, Ellbogen und Sprunggelenke. In schweren Fällen können auch die Unterseite von Brust und Bauch betroffen sein.
Eine Räudediagnose kann manchmal gestellt werden, indem die betreffenden Milben auf Hautabstrichen gefunden werden, die unter einem Mikroskop untersucht werden. Das Fehlen von Milben schließt eine Räude jedoch nicht aus. Ihr Tierarzt empfiehlt möglicherweise, Ihren Hund empirisch zu behandeln und zu beobachten, ob sich seine Symptome bessern oder verschwinden. Viele gängige verschreibungspflichtige Floh- und Zeckenmedikamente behandeln Räude ebenfalls wirksam und sind im Allgemeinen sehr sicher. Eventuelle Sekundärinfektionen müssen ebenfalls behandelt werden.
3. Hot Spots
Viele Hundebesitzer kennen leider den Begriff „Hot Spot“, der eine Hauterkrankung beschreibt, die als akute feuchte Dermatitis oder pyotraumatische Dermatitis bezeichnet wird. Hot Spots entstehen, wenn ein Hund andauernd die Haut an einem bestimmten Körperteil kratzt, leckt oder daran kaut. Durch dieses Selbsttrauma entsteht eine Wunde, die sich oft entzündet. Der Haarausfall an der Stelle kann minimal oder erheblich sein.
Hot Spots können viele verschiedene Ursachen haben.
Betroffene Hunde fühlen sich sehr unwohl! Hot Spots werden in der Regel behandelt, indem das verbleibende Fell rund um die Läsion abgeschnitten und der Bereich anschließend gründlich gereinigt wird. Dies muss möglicherweise unter Sedierung durchgeführt werden, um das Wohlbefinden und die Sicherheit des Hundes zu gewährleisten.
Antibiotika und Medikamente sind oft erforderlich, um den Juckreiz dringend zu lindern. Wichtig ist auch, weiteren Hautschäden vorzubeugen. Ihr Hund muss möglicherweise einen Kegel tragen, um das Lecken zu verhindern, bis die heiße Stelle vollständig verheilt ist.
4. Hautinfektionen
Hautinfektionen bei Hunden können durch Bakterien, Hefen oder beides gleichzeitig verursacht werden. Infektionen werden oft als lokal (auf einen kleinen Hautbereich beschränkt) oder generalisiert (einen großen Teil oder den größten Teil des Körpers betreffend) eingeteilt. Sie sind häufig sekundär zu anderen Hauterkrankungen. Tierärzte entnehmen häufig Proben von der Hautoberfläche, um sie unter dem Mikroskop zu untersuchen und dabei zu helfen, die Ursache(n) der Infektion zu ermitteln.
Die Behandlung kann orale Medikamente, topische Präparate (z. B. medikamentöses Shampoo, Spray oder Creme) oder eine Kombination aus beidem umfassen. Es ist sehr wichtig, dass Sie die Anweisungen Ihres Tierarztes genau befolgen und Ihren Hund zu den empfohlenen Kontrollbesuchen zurückbringen, um den Fortschritt zu überwachen. Informieren Sie sofort Ihren Tierarzt, wenn es Ihrem Hund scheinbar nicht besser geht, da Bakterien und Hefen manchmal gegen bestimmte Medikamente resistent sind.
Viele Hautinfektionen bei Hunden sind nicht ansteckend für andere Hunde oder übertragbar auf Menschen, aber Ihr Tierarzt wird Sie informieren, wenn Sie besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen müssen.
5. Allergien
Ähnlich wie Menschen können auch Hunde auf Futter und Allergene in der Umwelt negativ reagieren. Zu den Symptomen einer Allergie bei Hunden gehört häufig juckende Haut, die zu Kratzen führt, was zu Haarausfall und schorfigen Läsionen führen kann.
Nahrungsmittelallergien können bei Hunden schwierig zu diagnostizieren sein, da es derzeit keine wirksame Testmethode für sie gibt. Ein Eliminationsdiätversuch ist oft der erste Schritt. Es ist wichtig, die Anweisungen Ihres Tierarztes genau zu befolgen! Seien Sie darauf vorbereitet, dass es einige Zeit dauern kann, bis sich die Symptome Ihres Hundes bessern und Sie herausfinden, worauf er reagiert.
Bei Hunden mit Verdacht auf Umweltallergien gilt der intradermale Test (IDT) als Goldstandard für die Diagnose. Allerdings kann es teuer sein. Für diesen Test ist in der Regel eine Überweisung an einen tierärztlichen Dermatologen erforderlich, und Ihr Hund erhält ein Beruhigungsmittel, damit er während des Eingriffs ruhig bleiben kann.
Leider gibt es keine Heilung für Allergien und die Behandlung dauert ein Leben lang. Allerdings lassen sich die Symptome oft in den Griff bekommen und die meisten Hunde haben immer noch eine gute Lebensqualität.
6. Ringelflechte (Dermatophytose)
Der Ringwurm wird eigentlich nicht durch einen Wurm verursacht, sondern durch eine Pilzart namens Dermatophyten. Hunde entwickeln nicht immer die klassischen ringförmigen Läsionen, die man beim Menschen sieht, aber sie verlieren oft Haare. Auch auf der Haut können sich rote Beulen bilden, die zu Krusten führen. Hunde jucken normalerweise nicht, es sei denn, es liegt eine Sekundärinfektion vor.
Fazit
Wenn Sie bemerken, dass Ihr Hund Haare verliert und Krusten bildet, ist es eine gute Idee, einen Termin mit Ihrem Tierarzt zu vereinbaren. Diese Kombination von Symptomen weist auf eine Hautentzündung und häufig auf eine Infektion hin.
Wenn Sie die Ursache erkennen und die Behandlung eher früher als später einleiten, verbessert sich das Wohlbefinden Ihres Hundes, und ein frühzeitiges Eingreifen sollte dazu beitragen, eine Verschlechterung des Hautzustands zu verhindern. Ihr Welpe wird es Ihnen danken!