Anfälle sind eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen bei Katzen und betreffen 1–2 % der Hauskatzen. Ein Anfall ist ein plötzlicher Anstieg der elektrischen Aktivität des Gehirns, der zu unkontrollierter Muskelaktivität, Verh altensstörungen und veränderten Bewusstseinszuständen führt.
Anfälle können eine Vielzahl klinischer Symptome haben. Manche Anfälle sind offensichtlich zu erkennen, während andere weniger offensichtlich sind und möglicherweise unbemerkt bleiben.
Anfälle bei Ihrer Katze erkennen
Manche Katzen zeigen Stunden bis Tage vor dem Anfall eine Verh altensänderung. Dies wird als präiktale Phase bezeichnet. Zu den Verh altensänderungen, die in dieser Phase beobachtet werden, gehören Aggressivität, Hin- und Herlaufen, Weinen, Unruhe, Verstecken, ungewöhnliche Zuneigung, Speichelfluss, hektisches Laufen, Zischen, Knurren und Angst. Diese Veränderungen sind oft subtil und leicht zu übersehen.
Während eines Anfalls hängen die Symptome von der Art des Anfalls ab, den die Katze hat. Anfälle werden in zwei Hauptkategorien eingeteilt: generalisiert oder fokal.
Generalisierte Anfälle
Generalisierte Anfälle betreffen beide Seiten des Gehirns. Sie dauern in der Regel etwa ein bis drei Minuten. Generalisierte Anfälle sind in der Regel leichter zu erkennen als fokale Anfälle, kommen aber bei Katzen seltener vor.
Zu den Symptomen eines generalisierten Anfalls gehören:
- Bewusstlosigkeit
- Schütteln
- Krämpfe
- Krämpfe
- Kauen
- Zucken der Gesichtsmuskeln
- Speichelfluss
- Verlust der Blasen- oder Darmkontrolle
Fokale Anfälle
Fokale Anfälle betreffen nur einen Bereich des Gehirns. Diese Art von Anfall kann für das ungeübte Auge schwer zu erkennen sein und kann unbemerkt bleiben. Fokale Anfälle können zu generalisierten Anfällen führen.
Zu den Symptomen eines fokalen Anfalls können gehören:
- Beißen
- Lecken
- Obsessives Laufen
- Augenlid- oder Gesichtszucken
- Übermäßige Lautäußerung
- Uncharakteristisches Verh alten
- Schwanzjagd
- Sabbern
Der Zeitraum nach einem Anfall wird als postiktale Phase bezeichnet und kann Sekunden bis Tage dauern. Während dieser Zeit kann eine Katze verwirrt wirken und ziellos umherwandern und auf und ab gehen. Einige Katzen können während dieser Zeit vorübergehend blind sein. Diese Änderungen können subtil und leicht zu übersehen sein.
Ein Anfall kann ein einmaliges Ereignis sein oder er kann auch wiederkehrend auftreten. Wenn eine Katze wiederkehrende Anfälle hat, spricht man von Epilepsie.
Was verursacht einen Anfall?
Ein Anfall ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom einer Störung des Gehirns.
Anfälle werden durch Krankheiten innerhalb des Gehirns (intrakranielle Ursachen) oder außerhalb des Gehirns (extrakranielle Ursachen) verursacht.
Intrakranielle Ursachen für Anfälle entstehen durch strukturelle Probleme im Gehirn einer Katze, wie etwa einen Tumor, ein Kopftrauma, eine Fehlbildung des Gehirns oder eine Infektion (Enzephalitis). Funktionsprobleme im Gehirn, die durch ein chemisches Ungleichgewicht verursacht werden, können ebenfalls Anfälle verursachen.
Zu den häufigsten extrakraniellen Ursachen für Anfälle gehören die Exposition gegenüber Toxinen und Giften sowie Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Leber- und Nierenerkrankungen. Einige Infektionen wie das feline Leukämievirus (FeLV), das feline Immundefizienzvirus (FIV) und die feline infektiöse Peritonitis (FIP) können bei einer Katze ebenfalls Anfälle verursachen.
Was sollten Sie tun, wenn Ihre Katze einen Anfall hat?
Obwohl es ein beängstigendes Erlebnis ist, mitanzusehen, wie Ihre Katze einen Anfall bekommt, ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Berühren Sie Ihre Katze nicht, während sie einen Anfall hat, es sei denn, es besteht die Gefahr, dass sie sich verletzt oder stürzt. In diesem Fall sollten Sie sie mit einer dicken Decke oder einem Handtuch an einen sicheren Ort bringen. Eine freudige Katze kann versehentlich kratzen oder beißen und schwere Verletzungen verursachen.
Achten Sie auf die Dauer des Anfalls und auf die Anzeichen, die Ihre Katze vor, während und nach dem Anfall zeigte. Wenn möglich, zeichnen Sie den Anfall auf Ihrem Telefon auf, um ihn zu einem späteren Zeitpunkt Ihrem Tierarzt zu zeigen. Diese Informationen können Ihrem Tierarzt helfen, eine Diagnose zu stellen.
Die meisten Anfälle verschwinden innerhalb weniger Minuten und sind kein medizinischer Notfall. Nach dem Anfall empfiehlt es sich, einen Termin für die Untersuchung Ihrer Katze beim Tierarzt zu vereinbaren.
Wenn Ihre Katze einen anh altenden Anfall hat, der länger als fünf Minuten anhält, oder wenn Ihre Katze Anfälle hat, die gehäuft auftreten und zwischen den einzelnen Anfällen kurze Erholungsphasen auftreten, gilt dies als medizinischer Notfall und Sie sollten dringend einen Tierarzt aufsuchen.
Wie werden Anfälle bei Katzen diagnostiziert?
Es gibt viele Krankheiten, die Anfälle verursachen können, daher sind oft eine Reihe von Tests erforderlich, um eine endgültige Diagnose zu stellen. Zu den Tests, die Ihr Tierarzt möglicherweise durchführen möchte, gehören Blutuntersuchungen, Urinanalysen, Blutdruckmessungen, Tests der Rückenmarksflüssigkeit, CT-Scans oder MRTs. Das Ziel der Tests besteht darin, die zugrunde liegende Ursache des Anfalls zu identifizieren, um die richtige Behandlung zu bestimmen.
Fazit
Anfälle haben eine Vielzahl klinischer Symptome, die leicht zu erkennen sind, während andere subtil sein und unbemerkt bleiben können. Anfälle werden entweder als generalisiert oder fokal klassifiziert und die Symptome hängen davon ab, welcher Teil des Gehirns einer Katze betroffen ist. Manche Katzen zeigen vor und nach einem Anfall Verh altensänderungen. Das Filmen des Anfalls und aller abnormalen Verh altensweisen Ihrer Katze kann Ihrem Tierarzt bei der Diagnose helfen.